“Mama, ich möchte gerne Klavier spielen lernen!”

Die meisten Eltern freuen sich über diesen Wunsch. Es ist doch eine schöne Sache wenn ein Kind Musik machen möchte und dadurch gefördert wird.
Klavier spielen zu können heißt, eine Reihe von verschiedenen Abläufen unter einen Hut zu bekommen, wie  zum Beispiel:

• Koordination- Hände und Finger dazu bringen das zu tun was man von ihnen will
• Notenschrift verstehen und umsetzen
• das sich die Finger “blind” auf dem Instrument zurecht finden

Das alles und noch einiges mehr braucht man damit aus einzelnen Tönen Musik wird, die uns anspricht.

Der Unterricht vermittelt alle diese Dinge und gibt Tipps und Tricks bei auftretenden Schwierigkeiten.
Aber nur vom “Wissen wie es geht” entsteht noch keine Musik.

Hier nun einige Empfehlungen, wie Sie zum Gelingen beitragen können.

Sie können

1. zunächst das Wort „Klavier Üben“ vermeiden. Wir sprechen nur von „Klavier spielen“. Und nehmen Sie das Wort „täglich“ ernst.Täglich eine Viertelstunde spielen (später wird es länger sein müssen) ist besser als zweimal in der Woche eine Dreiviertelstunde.
2. den Anstoß geben, daß ihr Kind jetzt ans Klavier geht, und dies täglich;
3. anhand der Lehrernotizen den Übeablauf besprechen und festlegen, eventuell die Übefolge in Abschnitte gliedern. Das Kind soll dabei selbst feststellen und aussprechen, worauf besonders zu achten ist: Fingersatz, Melodie, Begleitung etc. ;
4. während des Übens für Ruhe sorgen und Störungen fernhalten. Auch indirekte Ablenkung möglichst ausschalten, etwa ungeduldige wartende Freunde oder Geschwister, die fernsehen dürfen („…und ich muß üben!!!“);
5. das Blickfeld des übenden Kindes von Ablenkendem freihalten; Spielzeug, Schmökerhefte, Puppen stören die Konzentration. Es sei denn, eine Lieblingspuppe wird auf dem Klavier gesetzt und darf zuhören;
6. sich von Zeit zu Zeit einige Phrasen oder ganze Lieder vorspielen lassen und feststellen, -oder das Kind feststellen lassen-, daß ein Fortschritt erziehlt wurde;
7. das Kind auch vom Nebenzimmer aus einmal loben und sich erkennbar freuen, wenn die geübte Stelle nun sitzt;
8. nach Beendigung des Übens „noch eine Minute bitte“ vorbesprechen, was morgen vorgenommen werden soll und warum;
9. vor dem Schlafengehen sich die Sachen noch einmal vorspielen lassen. Das Unterbewußtsein arbeitet weiter daran in nächtlicher Entspanntheit und bewirkt oft Wunder.

Sollte ihr Kind nicht Üben, sprechen Sie mit ihm über mögliche Gründe und nehmen Sie Kontakt zu der Lehrkraft auf, damit eventuelle Unklarheiten oder Probleme besprochen werden können. Darüber hinaus ist ein regelmäßiger Austausch mit der Lehrkraft zu empfehlen, damit Sie entsprechende Hilfestellung geben können.